Strom aus Erneuerbaren Energien ist das Gebot der Stunde. Beim Besuch des Flußkraftswerks von Karl-Heinz Friz in Enslingen machte die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Niemann klar, dass die grüne Landesregierung auch auf die Wasserkraft setzt.
Beim gemeinsamen Gespräch am idyllischen Ort unter Bäumen nah am Mühlkanal wurde schnell deutlich, dass aktuell Unruhe herrscht bei den Betreibern kleiner Wasserkraftwerke: Im aktuellen Gesetzesentwurf der Bundesregierung ist der Wegfall der EEG Förderung für neue Wasserkraftanlagen kleiner als 500 kW Leistung vorgesehen sowie auch für Leistungserhöhungen bis zu 500 kW. Schon in Betrieb genommene Anlagen erhalten weiterhin ihre zugesagte Förderung. Martin Renn vom Verband Wasserkraftwerke in Baden-Württemberg sieht allerdings schon aktuell die Finanzierung neuer Anlagen ohne langfristige Förderungszusagen gefährdet. Jutta Niemann verwies auf das seit 2017 bestehende Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg für den ökologischen Umbau und die Modernisierung der kleinen Wasserkraft. „Die Nachfrage nach diesem Programm ist allerdings klein,“ stellte sie fest. „Das Ausbau- und Modernisierungspotenzial der kleinen Wasserkraft insbesondere unter Berücksichtigung der ökologischen Rahmenbedingungen ist in Baden-Württemberg nur noch sehr gering.“ Eine Gefährdung der Anlagen durch zu geringe Wasserstände, wie sie unter den Bedingungen der trockenen Sommer vermehrt auftauchen werden, konnten die Betreiber noch nicht bestätigen.
Zum Abschluss führte Karl-Heinz Friz an sein Flusskraftwerk im Kocher, das seit 2013 mit einer Leistung von knapp 100 KW Strom liefert. Am alten historischen Wehr wurde dafür eine moderne Wasserkraftschnecke eingebaut.
Info:
Kurz nach dem Gespräch in Enslingen wurde in Berlin mitgeteilt, dass mit dem großen Energiegesetzpaket, das diese Woche im Bundestag verabschiedet wird, die kleine Wasserkraft nun doch weiter gefördert wird, sowohl bei Repowering von alten Anlagen als auch bei Neubauten. Sie wird außerdem vom überragenden öffentlichen Interesse erfasst.
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