MdL Jutta Niemann und MdB Harald Ebner starten einen Aufruf:
Die Corona-Krise nachhaltig überwinden.
Die Herausforderungen, vor die uns die Corona-Pandemie stellt, sind enorm sind. Sie betreffen alle gesellschaftlichen Bereiche: zuvörderst das Gesundheitssystem, aber auch die wirtschaftlichen Aktivitäten, das soziale und kulturelle Leben, Politik, Bildung oder Justiz. Der weitere Verlauf der Pandemie und der damit verbundenen Krise ist nicht absehbar. Wir können noch nicht abschätzen, wie lange wir mit Einschränkungen werden leben müssen. Wir können noch nicht übersehen, mit welch gravierenden Folgen wir es zu tun haben werden.
Klar ist aber: Wir müssen uns verstärkt präventiv um die Krisenfestigkeit unsere Gesellschaft kümmern. Dafür müssen öffentliche Güter und Infrastrukturen gestärkt werden. Wir sollten neu nachdenken über „Systemrelevanz“ und Wertschätzung von sozialen Dienstleistungen.
Die Klimakrise und das Artensterben laufen weiterhin ungebremst. Sie werden noch viel drastischerer Auswirkungen haben als die Corona-Pandemie, wenn wir nicht gegensteuern. Eine Einsicht aus der Coronakrise können wir schon jetzt ziehen: Prävention ist entscheidend. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert zu Recht: „Bereits bestehende globale Herausforderungen wie insbesondere der Klima- und Artenschutz verschwinden mit der Corona-Krise nicht. Politische Maßnahmen sollten sich auf nationaler wie internationaler Ebene an den Prinzipen von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit, Zukunftsverträglichkeit und Resilienzgewinnung orientieren.“ Noch lange werden wir Antworten formulieren müssen auf die Folgen der Pandemie. Nachhaltige Daseinsvorsorge und nachhaltiges Wirtschaften sind das Gebot der Stunde.
Konkret bedeutet dies für Schwäbisch Hall / Hohenlohe:
Stärkung nachhaltiger Energie – Energiewende konsequent weiterführen:
- Ausbau der Erneuerbaren Energien: PV, Windkraft, Agro-PV, insbesondere auf kommunalen Flächen und Gebäuden
- Förderung eines Regiostromprojektes
- Unterstützung für Energieeffizienzmaßnahmen und für das Stromsparen
- Bioabfall vergären statt kompostieren
Nachhaltige Mobilität fördern – Unterstützung der Mobilitätswende:
- Ausbau/Attraktivierung ÖPNV: Ausbau des Angebots, Anschlüsse an Bahnhöfe verbessern, Tarifreform im Kreis umsetzen
- Ausbau SPNV: 2 gleisiger Ausbau Murrbahn, Reaktivierung Nebenbahn Blaufelden, Ausbau S-Bahn Richtung Nürnberg, Barrierefreiheit Bahnhöfe umsetzen
- Ausbau Fuß- und Radverkehr
Regionale Produktion und Zulieferung ausbauen, Innovationen fördern, Lieferketten regional und nachhaltig gestalten
- Regionale Wertschöpfungsketten fördern
- ökologisch nachhaltige und soziale Vergabekriterien einführen und die Beschaffung regional, ökologisch nachhaltig und sozial gestalten
- Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz fördern
- bei kommunaler Wirtschaftsförderung die Nachhaltigkeit berücksichtigen und finanzielle Unterstützung an soziale und ökologische Bedingungen knüpfen
- Nachhaltigkeitsbeirat im Kreis installieren
Landwirtschaft: Umweltschutzschutz, Tierwohl und die ökonomische Existenz der heimischen Betriebe konsequent zusammendenken
- Regionale und Bio- Produkte in Mensen fördern (Unternehmen und Schulen, Krankenhäuser, Kitas)
- Biodiversität in der Stadt/den Gemeinden fördern (z.B. Projekt des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg: Natur nah dran)
Demokratische Teilhabe, sozialen Zusammenhalt und Chancengleichheit fördern
- Situation für Arbeitnehmer*innen in sozialen Berufen verbessern
- Zugang zu digitaler Bildung für alle ermöglichen
- Unbürokratischer und schneller Ausbau der digitalen Bildung auch für bildungsferne Schichten“
- lokale Kultur wieder aufbauen/fördern
- Bürgernähe und Transparenz auch durch digitale Zugänge erweitern
Gesundheitsversorgung stärken
- Pflegekonferenz einrichten
- Krankenhäuser sichern
- Medizinische Versorgungszentren und genossenschaftliche Angebote unterstützen
- Quartierskonzepte entwickeln und umsetzen
- Gesundheitskonferenz stärken
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