Zu Beginn der Sommerpause besuchte Jutta Niemann gemeinsam mit weiteren Grünen Abgeordneten aus den Arbeitskreisen Umwelt sowie Wirtschaft das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart-Vaihingen. Begrüßt wurde die Gruppe von Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Maike Schmidt, der Leiterin des Fachgebiets Systemanalyse, Franz Pöter, dem Geschäftsführer der Solarbranchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg, die im gleichen Haus untergebracht ist, und mehreren Mitarbeiter*innen. In Präsentationen wurde den Abgeordneten die Arbeit des ZSW und des Solar-Clusters vorgestellt, beim anschließenden Rundgang durch die Labore konnte sich die Gruppe ein Bild von der praktischen Arbeit des Instituts machen. Das ZSW ist bereits seit 30 Jahren in Forschung und Technologietransfer aktiv und erstellt daneben Studien zur Politikberatung. Eine davon ist die Studie „Energie- und Klimaziele 2030“, die das ZSW gemeinsam mit anderen Instituten im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums erstellt und im Herbst 2017 veröffentlicht hat. Diese Studie bildet eine Grundlage für die Weiterentwicklung des baden-württembergischen Klimaschutzgesetzes, mit dem das Klimaschutzziel für 2030 verbindlich festgeschrieben wird. Außerdem bildet die Studie die Basis für das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept, das Maßnahmen für die unterschiedlichen Sektoren enthalten wird um die Erreichung des Klimaschutzzieles 2030 sicherzustellen.
Dünnschichttechnologien und Systemtechnik im Bereich der Photovoltaik sind ein Schwerpunkt in der Arbeit des ZSW. Das Institut geht dabei mit dem eigenen, im vergangenen Jahr bezogenen Institutsneubau in Stuttgart-Vaihingen mit gutem Beispiel voran: durch in der Fassade in verschiedenen Himmelsrichtungen integrierte CIGS-Dünnschicht-Solarzellen (eine Technologie, die das ZSW selbst entwickelt hat) wird eine gute und recht gleichmäßig über den Tag verteilte Eigenstromversorgung erreicht. Im Solarmodul-Testzentrum Solab sowie auf dem Testfeld Widderstall bei Merklingen werden Module aller Technologien vom ZSW geprüft.
Elektrochemische Speicher, Brennstoffzellen und regenerative Kraftstoffe bilden weitere Schwerpunkte des Instituts, in seiner Niederlassung in Ulm betreibt das Institut Forschung zur Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Zellen und von Brennstoffzellen. Daneben errichtet das ZSW derzeit auf der Schwäbischen Alb das weltweit erste Windtestfeld in bergig-komplexem Gelände. Ziel ist dabei die Erforschung der besonderen Ansprüche an Windkraftanlagen in bergigem Terrain und in der Folge deren technische Weiterentwicklung zur Anpassung daran. Auch der Naturschutz spielt eine wichtige Rolle in dem Forschungsprojekt. Mit dem Ziel, das Risiko von Kollisionen zu verringern, werden Flugbewegungen von Rotmilanen und Fledermäusen, auch im Zusammenhang mit Wetterlage und Insektenaktivität, erforscht und darauf optimierte Abschaltalgorithmen für die Windkraftanlagen entwickelt.
Die grünen Abgeordneten zeigten sich beeindruckt von der Arbeit des Instituts. Jutta Niemann fasst ihre Eindrücke zusammen: „In meiner Arbeit im Bereich Umwelt und Energie habe ich immer wieder mit dem ZSW und seinen Studien zu tun. Die Studie zu den Energie- und Klimazielen 2030 ist eine wichtige Grundlage für die jetzt anstehende Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes. Es war sehr spannend, nun auch einmal das Institut selbst zu erleben und weitere Schwerpunkte und Ergebnisse der Arbeit kennen zu lernen. Im Zusammenspiel von Wissenschaft und Industrie ist Baden-Württemberg ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort geworden, und Institute wie das ZSW machen deutlich, dass auch für die Erneuerbare Energie-Zukunft die wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen unter anderem aus Baden-Württemberg kommen. Das ist die Basis, damit wir auch in Zukunft so erfolgreich sein können.“
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