Um die Klimaziele zu erreichen, muss auch der Mobilitätssektor klimaneutral gestaltet werden. Neben einer Verlagerung auf Schiene, Bus, Fuß- und Radverkehr gehört dazu eine Umstellung des Autosektors auf E-Mobilität. Diese anstehenden, grundlegenden Änderungen des Mobilitätsverhaltens in den nächsten Jahren betreffen nicht nur neue Antriebe, sondern bedeuten auch ein neues Nutzungsverhalten. Mieterinnen und Mieter werden in Zukunft auf die Stromtankstelle in der Tiefgarage genauso Anspruch haben wie auf Internetzugang und Kabelfernsehen. Wenn der Wandel gelingt, suchen wir im Jahr 2030 nicht die nächste Tankstelle, sondern laden unser Auto bequem über Nacht. In einer Anfrage an die Landesregierung hat Jutta Niemann, Landtagsabgeordnete für Schwäbisch Hall und energiepolitische Sprecherin der Grünen Fraktion sich erkundigt, welche Auswirkungen das auf den Strombedarf und die Stromnetze haben wird.
Das Umweltministerium macht in seiner Antwort deutlich: Die E-Mobilität bringt zusätzlichen Strombedarf. Kurzfristig ist dieser gut zu decken, langfristig bringt die Transformation im Automobilsektor aber einen deutlichen Mehrbedarf, der nicht allein über Effizienzgewinne wettgemacht werden kann. Mittel- und langfristig wird das auch Reaktionen auf der Netzebene notwendig machen, etwa bei den Verteilnetzen in Wohngebieten. Jutta Niemann betont: „Um dem steigenden klimaneutralen Strombedarf gerecht werden zu können, brauchen wir einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dafür müssen auf Bundesebene wirksame politische Maßnahmen ergriffen werden. Eine zentrale Forderung von uns Grünen ist dafür ein CO2-Preis, der die Konkurrenzfähigkeit der Erneuerbaren gegenüber bereits abgeschriebenem und hoch subventioniertem Kohle- und Atomstrom erhöht. Damit wäre auch eine Senkung der Stromsteuer verbunden, so dass die Kosten für die Verbraucher*innen gleich bleiben oder bei der Nutzung von Erneuerbarem Strom sogar sinken könnten. Außerdem müssen die Ausbaudeckel erhöht und an die Klimaziele von Paris angepasst werden.“
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