Die Grünen-Landtagsabgordnete Jutta Niemann diskutierte mit Schülerinnen und Schülern über Bürgerengagement und Politik als Beruf.
Jutta Niemann folgte einer Einladung des Neigungsfachs Gemeinschaftskunde am Erasmus-Widmann-Gymnasium und berichtete von ihrer parlamentarischen Arbeit.
Jutta Niemann benutzt einen weitgefassten Politikbegriff – Politik fängt für sie dort an, wo sich Menschen engagieren, einmischen, einbringen, anderen helfen. Bei einem Besuch am Erasmus-Widmann-Gymnasium zeichnete die Grünen-Abgeordnete ihren eigenen Weg in die Kommunalpolitik nach, der damit begann, dass sie sich für den Erhalt von Kinderspielplätzen in Hessental einsetzte. Die größten Unterschiede zwischen Kommunal- und Landespolitik sieht sie in der Professionalisierung. Landespolitik sei ein Vollzeitjob, bei dem gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung allein nicht mehr reichten. Man müsse sich auf ausgewählten Politikfeldern Expertenwissen erarbeiten, habe dafür aber auch MitarbeiterInnen und BeraterInnen zur Verfügung, die einem zuarbeiteten. Auch um eine Homepage und Facebook komme sie als Abgeordnete nicht mehr herum.
Die Schülerinnen und Schüler stellten viele Fragen, etwa zum Dresscode im Landtag (Schultern bedeckt bei Frauen, Sakkopflicht bei Männern), zur Höhe der Diäten (orientieren sich an oberen Beamtengehältern) und zum Umgang mit der neu im Landtag vertretenen AfD. Das Verhältnis zur AfD bezeichnete die Abgeordnete als schwierig; denn für die AfD-Fraktion seien Pöbeleien und Lacher oft wichtiger als Sachpolitik. Insgesamt hält Jutta Niemann es für ein Problem, dass wichtige Zukunftsthemen wie Ressourceneffizienz medial schwierig zu vermitteln und deshalb wenig schlagzeilenträchtig seien.
Allerdings stellten nicht nur die SchülerInnen Fragen. Niemann wollte von den Jugendlichen wissen, ob sie sich Volksabstimmungen auf Bundesebene und eine Senkung des Wahlalters auf 16 wünschten. Da der Kurs zwiegespalten war, entstand eine spannende Diskussion über Bürgerverantwortung und Populismus – so spannend, dass die SchülerInnen das Stundenende ignorierten.
Text und Foto: Jochen Schmidt
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