Die ökologisch bewirtschaftete Fläche wächst im Landkreis Schwäbisch-Hall stetig. Bauten die Landwirte im Kreis Schwäbisch Hall 2010 noch auf 4.332 Hektar Bioerzeugnisse an, weiteten sie die Fläche bis 2015 auf 4.807 Hektar aus. Auch die Zahl der Betriebe, die nach Öko-Kriterien arbeiten, hat sich erhöht. 2015 liegt ihre Zahl im Kreis Schwäbisch Hall bei 141 Betrieben. 2010 waren es 128 Betriebe. Ihr Anteil ist damit von 4,8 Prozent auf 5,8 Prozent gestiegen.
„Unsere bäuerlichen Betriebe erkennen zunehmend die Chancen des Ökolandbaus. Die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen Biolebensmittel aus der Region verstärkt nach. In diesem Segment funktioniert der Markt. Gleichzeitig profitieren Natur, Umwelt und Mensch“, sagt Jutta Niemann.
Während die Zahl der konventionellen Landwirtschaftsbetriebe in Baden-Württemberg in der Zeit von 2010 bis 2015 um rund acht Prozent abgenommen hat, stieg die Zahl der Öko-Betriebe um 15,7 Prozent. 2912 Betriebe dürfen sich in Baden-Württemberg aktuell als Öko-Betriebe bezeichnen. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in BW ist von 2010 bis 2015 um 14,4 Prozent auf 101 115 Hektar gestiegen.
„Die momentane schwierige wirtschaftliche Situation vieler bäuerlicher Betriebe zeigt: gerade in im Bundesvergleich kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Gebieten macht es keinen Sinn, für einen anonymen Weltmarkt zu produzieren. Ökolandbau und Regionalität bieten bessere Wertschöpfung für die gesamte Region, und unseren landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunftsperspektive“, so Harald Ebner.
Die grün geführte Landesregierung hat seit 2011 mit dem Öko-Aktionsplan ein Bündel sinnvoller Fördermaßnahmen für den Ökolandbau auf den Weg gebracht. So werden Ökobetriebe bei der Investitionsförderung stärker berücksichtigt, mit Hilfe des Förderprogramms für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) wird die Umstellung auf den Ökolandbau gefördert und auch die Kontrollen der Öko-Kontrollstellen werden bezuschusst. „Der Umstieg auf Bioproduktion lohnt sich, er ist aber mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Hier leisten wir als Land Unterstützung. Wir verfahren nach dem Grundsatz, Steuermittel vorrangig dort einzusetzen, wo die Gesellschaft insgesamt profitiert. Das tut sie bei der Ökoförderung durch gesunde Lebensmittel und mehr Natur- und Tierschutz“, so Jutta Niemann MdL.
Harald Ebner MdB begrüßt, dass der in der letzten Wahlperiode begonnene Aktionsplan weitergeführt wird: „Der Erfolg der baden-württembergischen Förderpolitik über die letzten 5 Jahre ist auch für den Bund beispielhaft. Es ist sinnvoll, dass die Landesregierung die Förderung des Ökolandbaus beispielsweise mit der Einrichtung von Musterregionen, in denen modellhafte Lösungen für aktuelle Fragestellungen erprobt werden, nun weiter ausbaut“.
Hintergrund:
·Alle Zahlen beziehen sich auf Flächen und Betriebe nach dem gemeinsamen Antrag (Empfänger von Betriebsprämien nach EU-Recht)
·Nach den Grundsätzen des Ökolandbaus verzichten die Betriebe auf chemisch-synthetische Pestizide und nutzen zur Düngung geringere und rein organische Mittel. Zusammen mit einem geringeren Viehbesatz pro Fläche, einer schonenden Bodenpflege, einer vielfältigeren Betriebsstruktur und weiteren Faktoren führt dies zu einer deutlich höheren Artenvielfalt.
·Ökologisch bewirtschaftete Betriebe beherbergen bis zu 30 Prozent mehr Arten auf ihren Flächen. Hohe biologische Vielfalt spielt für die Erhaltung von natürlichen Prozessen eine große Rolle. Dazu gehören zum Beispiel die natürliche Schädlingsregulierung, die Bestäubung von Obstblüten durch Insekten und Auf- und Abbauprozesse im Boden.
·Bioprodukte enthalten rund 180-mal weniger Pestizid-Rückstände als konventionelle Produkte, sind frei von Gentechnik und kommen aus Betrieben, in denen die Tiere besseren Lebensbedingungen ausgesetzt sind.
·Zudem schont der Ökolandbau durch den Wegfall von chemischen Pflanzenschutzmitteln Grundwasser, Flüsse und Seen und bindet mit ökologischen Ackerböden mehr CO2, was sich wiederum positiv auf Umwelt und Klima auswirkt.
·Bio-Lebensmittel verzeichneten 2015 ein zweistelliges Umsatzplus von 11,1 Prozent.
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