Grüner Wasserstoff weckt große Hoffnung als zukünftiger Energieträger. In der grünen Fraktion kümmert sich ein informeller Kreis von Abgeordneten politisch um dieses Thema. In Esslingen besichtigten sie einen Elektrolyseur, der grünen Wasserstoff erzeugt.
Jutta Niemann, grüne Landestagabgeordnete aus Schwäbisch Hall, ist zuständig für die Energie- und Klimapolitik ihrer Fraktion. Sie spezifiziert die Bedeutung von grünem Wasserstoff: „Wir brauchen grünen Wasserstoff, um klimaneutral zu werden. Das betrifft besonders Teile der Industrie, z.B. die Stahl- und Chemieindustrie. Außerdem sichert Wasserstoff die Energieversorgung ab, und ermöglicht es, den Schiffs- und Flugverkehr nachhaltiger aufzustellen. Deshalb müssen wir seine großmaßstäbliche Nutzung jetzt gut vorbereiten. Es ist aber auch klar, dass grüner Wasserstoff noch lange knapp und teuer sein wird. Wir müssen deshalb klar priorisieren, wo wir grünen Wasserstoff brauchen und ihn für diese Anwendungen bereitstellen, und wo wir mit anderen Lösungen besser vorankommen.“
In Esslingen informierte Dr. Katja Walther von der Stabstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Stadt die grünen Abgeordneten Jutta Niemann, Niklas Nüssle und Thomas Hentschel über das dort entstehende klimaneutrale Quartier, bei dem in Zeiten von hoher Ökostromerzeugung Wasserstoff produziert wird. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Abwärme bei der Wasserstofferzeugung für das Nahwärmenetz des Quartiers genutzt wird.
Die Abgeordneten zeigten sich beeindruckt, wie im neuen Quartier Erfahrungen zur Erzeugung, Speicherung, Einsatz und Verteilung von Wasserstoff gewonnen werden. Die Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Elektrolyseurtechnik müsse jetzt erprobt werden, um später in großem Maßstab eingesetzt zu werden. Dass der der erzeugte Wasserstoff aktuell hauptsächlich in das Gasnetz eingespeist wird, sehen die Abgeordneten kritisch. „Der knappe und teure Energieträger sollte gezielt dort eingesetzt werden, wo er am meisten zur Emissionsminderung beitragen kann. Aber auch wenn manches noch nicht so läuft wie gewünscht oder geplant, auch die Erfahrungen, welche Hürden es noch gibt, bringen uns weiter“.
Nach einer Führung durch das Quartier folgte ein Gespräch mit der Klimaschutzagentur des Landekreises Esslingen über die Möglichkeiten und Hürden des kommunalen Klimaschutzes. Die grünen Abgeordneten begrüßten, dass sich Kommunen auf den Weg zur Klimaneutralität machen. Sie sehen gerade die Kommunen als zentrale Akteurinnen im Klimaschutz. In Esslingen werde dabei auch neue Wege mutig erprobt.
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