„Die Hebammenzentrale in unserem Kreis ist eine äußerst sinnvolle Unterstützung bei allen Fragen und Probleme rund um Schwangerschaft und Geburt. Sie sollte unbedingt weitergeführt werden.“
Zum internationalen Hebammentag am letzten Mittwoch besuchte Jutta Niemann den Informationsstand von „Guter Anfang e.V.“ in Schwäbisch Hall während der Marktzeit. Der 2018 gegründete Verein hat mit finanzieller Unterstützung des Kreises die Hebammenzentrale Ende 2019 aufgebaut. Dort wird Schwangeren und werdenden Eltern vor allem bei der Suche und Vermittlung einer Hebamme geholfen. In der Hebammenzentrale laufen alle Fäden zusammen. Hebammen und werdende Eltern können dort gebündelt Informationen austauschen. Hebammen können ihre Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen und Eltern erhalten Informationen wo sie individuelle Beratung und praktische Hilfe finden können. Gleich zu Beginn der Corona-Krise haben sich die Strukturen der Hebammenzentrale als besonders hilfreich erwiesen.
Allerdings ist die finanzielle Situation des Vereins unsicher. Bis jetzt arbeiten die Vereinsmitglieder viel ehrenamtlich und finanzieren sich durch Spenden. Dies ist aber keine langfristige Lösung. Der Hebammenverein hat deshalb in der letzten Kreistagssitzung den Antrag auf Abmangelfinanzierung für die kommenden Jahre eingereicht. „Wir unterstützen diesen Antrag des Vereins. Das Angebot wird sehr gut angenommen, seit dem Start gingen insgesamt 858 Anfragen ein. Das zeigt, wie wichtig solch ein Informationsangebot ist. Es muss weitergehen“ ist Jutta Niemann überzeugt.
Auch im gerade vorgestellten Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung ist die flächendeckende und somit wohnortnahe Versorgung mit gut ausgebildeten Hebammen ein Thema. So ist das Ziel formuliert, lokale Gesundheitszentren mit Schwerpunkt auf geburtshilflicher Versorgung sowie hebammengeführte Kreißsäle und Geburtshäuser auszubauen. Jutta Niemann ist die Akademisierung des Hebammenberufes ein besonders Anliegen. „So wird der anspruchsvolle Beruf aufgewertet. Dieser wichtige Beruf muss attraktiver gemacht werden. Dazu sehe ich es auch als notwendig an, die Arbeitsbedingungen der Klinikbeschäftigten in der Geburtshilfe familienfreundlicher gestalten. Dies steht auch im Koalitionsvertrag. Grundlagen dafür sind insbesondere eine angemessene personelle Ausstattung und verlässliche Arbeitszeiten.“
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