Auf Betreiben der grünen Landtagsabgeordneten Jutta Niemann haben sich die Verantwortlichen aus dem Verkehrs- und dem für Tourismus zuständigen Justizministerium sowie kommunale und politische Vertreterinnen und Vertreter aus der Region getroffen, um beim Thema Nebenbahn Nägel mit Köpfen zu machen. In der Folge gibt es nun eine realistische Perspektive für die Reaktivierung der Strecke Blaufelden-Gerabronn-Langenburg.
Nachdem das Verkehrsministerium in seinem Reaktivierungsprogramm für den Alltagsverkehr bei der Nebenbahn kein Potential sah, konzentrieren sich nun die Überlegungen für eine Reaktivierung auf eine touristische Nutzung. Schon vor drei Jahren hatte der Verein zur Nebenbahn-Reaktivierung dazu ein Gutachten vorgelegt. Es sieht von Schrozberg über Blaufelden und Langenburg bis hinunter ins Kochertal ein attraktives touristisches Konzept vor. Alle Aktivitäten in diesem Bereich – z.B. Feste, Events, Kocher-Jagst-Radweg, Schlösser/Burgen/moderne Resorts, schöne Städtchen mit toller Gastronomie usw. – sollen eingebunden werden.
Das Justizministerium bekräftigte die Bereitschaft, einen Ausbau der Nebenbahn finanziell zu fördern. Voraussetzung sei eine Beteiligung der kommunalen Ebene. Ein Zuschuss von 60% sei möglich, die restlichen 40% müssten von Landkreis und Anlieger-Kommunen aufgeteilt werden. In der Diskussion zur Aufteilung sei ein Betrag von etwas weniger als 300.000 € im Gespräch. Bis Oktober müsse ein entsprechender Antrag beim Land dafür eingereicht werden.
Wichtiger Förderrahmen für eine touristische Nutzung der Nebenbahn wäre insbesondere ein Angebot für Wanderinnen und Radfahrer. Das Verkehrsministerium steht außerdem zu seiner Zusage, am Wochenende Zugpaare für die touristische Nutzung zu bestellen. Jutta Niemann und Cathie Kern, beide direkt gewählte Abgeordnete im Landkreis, zeigten sich erfreut über das positive und konstruktive Gesprächsergebnis. „Wir werden nun mit allen Beteiligten das Gespräch suchen und ausloten, wie ein gemeinsamer Antrag bis Oktober erarbeitet werden kann“, so Jutta Niemann.
„Das heutige Gespräch hat uns einen entscheidenden Schritt weitergebracht“, so auch das erfreuliche Fazit von Marc Müller, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Wiederaufnahme der Nebenbahn einsetzt.
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