Jutta Niemann, MdL zu den Forderungen nach zusätzlichen Impfdosen für den Landkreis Schwäbisch Hall wegen der hohen Inzidenzen:
Die Entwicklung der Corona-Inzidenzen in unserem Kreis ist bedrückend.
Ich habe mehrfach mit dem zuständigen Sozialminister unseres Landes, Manne Lucha, als auch direkt mit den Verantwortlichen für die Koordination und Organisation der Impfstoffbereitstellung gesprochen. Es wird von allen intensiv nach Lösungen bei der Impfstoffbereitstellung gesucht.
Das Problem ist nach wie vor, dass es nur sehr wenig sicher verfügbaren Impfstoff gibt.
Die zusätzlichen Impfdosen der EU und des Bundes sind speziell für Hot-Spots an den Grenzen zu hochbelasteten ausländischen Regionen wie Tschechien und dem Departement Moselle gedacht. Dort kursieren bei hohen Inzidenzen weitere Corona-Mutationen. Um die Eintragung dieser Mutanten nach Deutschland zu verhindern, werden diese zusätzlichen Impfdosen eingesetzt.
In Baden-Württemberg wird aller verfügbarer Impfstoff verimpft, um die Wartelisten abzuarbeiten. Das birgt ein gewisses Risiko, da es keine sicheren Liefertermine für weitere Dosen gibt.
Das Land bemüht sich, wo immer möglich, weitere Impfdosen zu bekommen.
Zur Zeit hießen zusätzlich Impfdosen für unseren Landkreis jedoch, schon vergebene Impfdosen aus anderen Kreisen abzuziehen.
Nach einer wissenschaftlichen Einschätzung wäre ein messbarer Effekt im Kreis Hall zu erreichen, wenn mindestens 50% der Menschen schnell geimpft werden würden. Es geht also um ca. 80.000 Impfdosen (zum Vergleich: Rheinland-Pfalz bekommt 20.000 Impfdosen für die Grenzregionen, in denen die Gefahr des Eintrags von Mutationen herrscht.)
Ich verstehe, dass das Ministerium unter diesen Rahmenbedingungen davon Abstand nimmt. Es wäre den anderen Kreisen nicht vermittelbar, dass dort Menschen mit hohem Risiko schon zugesagt Impftermine nicht bekommen. Zudem steigen in mehreren Kreisen die Inzidenzen, es müsste also dann dort weitergeimpft werden.
Ich habe das Ministerium und den Minister dringend gebeten, weiter nach Möglichkeiten für unseren Kreis zu suchen. Ich werde weiter dranbleiben und bin sicher, dass das Ministerium alle Möglichkeiten prüft.
Wesentlich hier im Kreis ist und bleibt es, dass Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Dazu muss für alle Bereiche, in denen Kontakte weiter stattfinden, verpflichtende Teststrategien erarbeitet und umgesetzt werden. Auch die Kontaktverfolgung und Quarantänemaßnahmen müssen schnell, verständlich und wirksam sein.
Im Kreistag wurden dazu viele gute Vorschläge zur Verbesserung gemacht. Alle Ebenen sind gefordert, diese schnell umzusetzen.
Wir kommen nur gemeinsames Handeln durch diese Krise.
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