Bruderkalb-Initiative zeigt neue Wege in der Landwirtschaft

 

„Wir brauchen in der Landwirtschaft neue Wege. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die Umweltauswirkungen, Tierwohl und genauso die auskömmliche Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe zusammendenkt. Das Bruderkalb-Projekt in unserer Region ist ein gelungenes Beispiel für solch eine zukunftsweisende Landwirtschaft.“, so die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Niemann.

Beim Besuch der Hohnhardter Demeterhöfe an einem schneenassen Dezembertag erklärte ihr Betriebsleiterin Anja Rupp: „Ziel der Bruderkalb-Initiative ist die artgerechte Kälberaufzucht und Mast aller auf dem Bio-Milchviehbetrieb geborenen Kälber sowie die anschließende regionale Biokalbfleisch-Vermarktung. Die Kälber bleiben auf dem Hof, dürfen am Euter der Mutter oder einer Amme säugen, Gras und Heu fressen. Nach etwas vier bis sieben Monaten werden sie im Schlachthof der bäuerlichen Erzeugergemeinschaft in Schwäbisch Hall geschlachtet und als Bruderkalb vermarktet. Diese Initiative ist Teil der Bio-Musterregion Hohenlohe, mit der die ökologische Landwirtschaft entlang regionaler Wertschöpfungsketten gestärkt werden soll.

Anja Frey vom Völkleswaldhof bei Oberrot, Initiatorin des Projektes und auch mit bei der Hofbesichtigung, berichtet, dass es eine gute Nachfrage nach diesem Kalbfleisch gibt. Dementsprechend ist auch das Interesse bei hiesigen Landwirten groß: Nachdem vier Höfe angefangen hatten, sind nun 34 Betriebe bei der Bruderkalbinitiative dabei. „Mich überzeugt das Projekt“, zeigt sich Jutta Niemann beeindruckt. „Hier verbinden sich in idealer Weise die Ausrichtung am Tierwohl, eine regionale Verarbeitung und Vermarktung und faire Erzeugerpreise. Und auch die Verbraucher*innen machen mit.“ Anja Frey hat weitere Pläne. „Wir wollen auch bei der Schlachtung neue Wege gehen und denken an die Weideschlachtung mit einer mobilen Weidebox, wie sie das Land ermöglicht hat. Es finden auch Gespräche mit den Molkereien statt, wie diese Betriebe, die ihre Kälber bei den Kühen aufziehen, auch über die Molkereien unterstützen werden könnten.“

 

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