Gespräch zur Zukunft der Hochschulen

 

Weiterer Ausbau des Campus Schwäbisch Hall, Situation der digitalen Lehre während der Corona-Pandemie, fehlender Mittelbau, Nachhaltigkeit: Thematisch vielfältig und hochkarätig besetzt war das digitale Gespräch, zu dem die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Niemann eingeladen hatte, um über die Situation an den Hochschulen in der Region und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten zu sprechen.

„Politik und Gesellschaft sind auf den Rat und die Expertise von Wissenschaft essentiell angewiesen“ so zu Beginn Jutta Niemann. Sie hatte deswegen Angehörige des Campus Schwäbisch Hall und der Hochschule Heilbronn eingeladen, um sich mit Alexander Salomon, Sprecher für Wissenschaft und Hochschule der grünen Landtagsfraktion auszutauschen. Er hob die starke Hochschullandschaft in Baden-Württemberg hervor, die er mit der Steigerung der Grundfinanzierung durch die grün geführte Landesregierung um 3,5% angemessen ausgestattet sieht. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden auch den Hochschulen im Land weitere Hilfen zuteil, speziell u.a. 40 Millionen Euro für den Ausbau der digitalen Lehre. „In der Zukunft wollen wir mit den Hochschulen in einen Dialogprozess eintreten, um gemeinsam Forschung und Lehre an den Hochschulen zielgenau weiterzuentwickeln angesichts der vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen,“ betonte er.

Das griff der Rektor der Hochschule Heilbronn, Prof. Oliver Lenzen, gerne auf, um den weiteren Ausbau für den Campus Schwäbisch Hall anzumahnen.“ Wir bilden für diese wirtschaftsstarke Region dringend benötigte Fachkräfte aus. Dafür brauchen wir mehr Studienplätze“. Jutta Niemann untermauerte sein Anliegen „Der Fortbestand des Campus in Schwäbisch Hall ist nun gesichert. Die Wirtschaft der Region unterstützt weiter mit privaten Geldern den Campus Schwäbisch Hall, und erwartet einen weiteren Ausbau des Studienangebotes.“ Lenzen nannte dafür die Größenordnung von 1500 Studienplätze für Hall. Alexander Salomon nahm diese Erwartung mit in die politischen Debatten in Stuttgart. „Einen generellen Ausbau von Studienplätzen wird es auf absehbare Zeit in Baden-Württemberg nicht geben“, dämpfte er etwas die Erwartungen. „Allerdings sind gezielte Ausbaumaßnahmen möglich. Dies sollte in den nächsten Koalitionsvertrag mit aufgenommen werden“.

Erfreulich: sowohl der Kanzler der Hochschule, Christoph Schwerdtfeger, als auch der Vertreter der Studierenden am Campus Hall, Josias Richter hoben hervor, dass die digitale Lehre nach anfänglichen Hindernissen nun gut angelaufen sei. „Dazu haben auch die zusätzlichen Mittel der Landesregierung beigetragen, die uns erlaubten schnell passgenau in Geräte, Infrastruktur oder Programme zu investieren“ hob Christoph Schwerdtfeger hervor. „Was es nun braucht ist eine zeitnahe rechtliche Verankerung des digitalen Prüfens, so dass wir zukünftig regelkonform, transparent und verlässlich für die Studierenden handeln können.“

Beim Thema Förderung der Nachhaltigkeit an der Hochschule waren sich die Politiker und die Hochschulangehörigen einig. Jutta Niemann: „Dies ist ein Zukunftsthema für die Hochschulen. Wir müssen Menschen ausbilden, die die sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen und Folgen in ihrem beruflichen Handeln einschätzen können“. An allen vier Standorten der Hochschule Heilbronn gibt es Studiengänge, die die Nachhaltigkeit gezielt ansprechen, am Campus Schwäbisch Hall der Studiengang „Nachhaltige Beschaffungswirtschaft“ .

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