Land beispielhaft aktiv beim Schutz von und vor Wölfen

Fördermaßnahmen ausgeweitet – Land beispielhaft aktiv beim Schutz von und vor Wölfen

 „Die Weidetierhaltung und der Wolf: beide sollen eine möglichst konfliktfreie Zukunft bei uns im Land haben. Dafür setze ich mich ein. Unsere Landesregierung unterstützt dieses Ziel mit gut ausgestatteten Förderprogrammen – weit mehr als andere Bundesländer“ stellt die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Niemann nach dem unbestätigten Auftauchen eines Wolfs in Frankenhardt klar.

„Die Halterinnen und Halter von Schafen und Ziegen stehen mit der Rückkehr des Wolfes vor besonderen Herausforderungen,“ so Niemann, die auch Mitglied im zuständigen Umweltausschuss des Landtages ist. Um die Nutztierhaltenden noch besser zu unterstützen, wurden die bestehenden hohen finanziellen Hilfen vom Land gerade weiter aufgestockt. „So wird das Land nun sowohl die Materialkosten für Zäune und Zubehör als auch Arbeitskosten für die Errichtung neuer und die Nachrüstung bestehender Zäune übernehmen.“ Das Land besitze zudem einen „Wolfsrissfonds“, aus dem Auszahlungen über die Naturschutz- und Jagdverbände getätigt werden. Und als einziges Bundesland unterstütze die grün-geführte Landesregierung in Baden-Württemberg die Unterhaltskosten von Herdenschutzhunden“, vermeldet Niemann. „Wir Menschen brauchen vor Begegnungen mit dem Wolf keine Ängste zu haben, da sind sich alle Fachleute einig. Mit Ausnahme von neugierigen, weil unerfahrenen Jungwölfen sind Wölfe vorsichtig.“

Gefördert werden Weidtierhalterinnen und Weidetierhalter in der „Förderkulisse Wolfsprävention“. Das sind ausgewiesene Gebiete, in denen sich ein Wolf angesiedelt hat. Eine Vereinbarung von Bund und Länder im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur- und Küstenschutz begrenzt die Förderung auf diese Gebiete. 

Weidetierhalter*innen leisten mit ihren Tieren einen wichtigen Beitrag zur Pflege unserer Kulturlandschaft: Wacholderheiden, Kalkmagerrasen und bunte Blumenwiesen sind erst durch Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde entstanden und ohne sie kaum zu erhalten. Sie beweiden oft Flächen, die sonst niemand nutzen möchte. Bedrohte Tier- und Pflanzenarten können so in Gebieten wachsen, die ohne die vierbeinigen Landschaftspfleger mit Büschen und Bäumen zuwuchern würden. Weidetierhalterinnen und –halter sichern dadurch die Artenvielfalt. „Herdenschutzmaßnahmen sorgen dafür, dass das künftig auch so bleibt,“ betont Jutta Niemann. „Wünschenswert wäre allerdings, dass die Förderung von Herdenschutzhunden landesweit geöffnet würde, so dass Weidetierhalterinnen im ganzen Land Anträge stellen könnten“, ergänzt die Landtagsabgeordnete.

Bis vor kurzen gab es einen Wolf, der sich in Baden-Württemberg angesiedelt hat – seit Herbst 2017 im Nordschwarzwald. Erst vor ein paar Tagen wurde klar, dass noch ein weiterer Wolf nun dauerhaft im Land lebt, im Südschwarzwald. Zeitnah wird das Land auch dort eine zweite „Förderkulisse Wolf“ ausweisen, um Schutzmaßnahmen für Nutztiere zu unterstützen. Darüber hinaus gab es im Land bisher rund zehn bestätigte Wolfssichtungen. Diese Wölfe verschwanden wieder spurlos, wurden überfahren, einer wurde auch nachweislich illegal erschossen und in den Schluchsee geworfen. „Wölfe sind als Einzeltier hochmobile Gesellen, die große Strecken zurücklegen. 70 km pro Nacht sind möglich, 1.500 km Wanderung aus Sachsen bis Weißrussland sind nachgewiesen. Eine einzelne Wolfssichtung sagt nichts darüber aus, ob sich ein Wolf ansiedelt.“

 

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