Auf dem Foto von rechts oben im Uhrzeigersinn: Sandra Öchslen, Klärle - Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH, der grüne Kreisrat Jochen Feuchter, Landtagsabgeordnete Jutta Niemann, Gerabronns Bürgermeister Christian Mauch, Staatssekretärin Bärbl Mielich, Gudrun Merkle, Mitarbeiterin von Jutta Niemann

Das Quartier – nicht nur in Städten, auch im Dorf

Jutta Niemann und Sozial-Staatssekretärin Bärbl Mielich besuchen Gerabronn

Das Quartier ist unsere Heimat: So fasst es Gerabronns Bürgermeister Christian Mauch zusammen. Deshalb hat sich die Stadt 2017 am Ideenwettbewerb im Rahmen der Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ beteiligt. Als eine der ausgezeichneten Kommunen erhielt sie vom Land 35.000 Euro, um ihre Ideen für eine professionell begleitetet Bürgerbeteiligung und die Erarbeitung eines Quartiersentwicklungkonzepts umzusetzen. Ziel ist, dass Kommunen sich zukunftsfest machen und angesichts demographischer und sozialer Veränderungen das Zusammenleben der Generationen und das Leben im Alter neu organisieren. Gerabronn hat mit der Landesförderung ein praxisnahes Konzept erstellt, das nun Schritt für Schritt umgesetzt werden wird. Aus Sicht des Bürgermeisters ist das Förderprogramm ideal für Kommunen: „Mit wenigen konkreten Bedingungen – es muss zum Beispiel einen Gemeinderatsbeschluss und eine Bürgerbeteiligung geben – können die Kommunen sich mit eigenen Ideen für die Fördermittel bewerben, um dann ihr eigenes, auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmtes Konzept umzusetzen. Bei Quartier denkt man erst einmal an Städte, aber als Quartier 2020 in Schwäbisch Hall vorgestellt wurde, wusste ich gleich: das ist etwas für uns.“ Auf Einladung und gemeinsam mit der grünen Landtagsabgeordneten Jutta Niemann kam nun Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, nach Gerabronn, um sich über den aktuellen Stand zu informieren und Details des Projektes kennenzulernen.

Die in mehreren Zukunftswerkstätten entwickelten Ideen und Bedürfnisse für eine lebenswerte Gemeinde wurden vom Weikersheimer Büro Klärle, das auch die Workshops organisierte und moderierte, thematisch zusammen gefasst und nach ihrer Realisierbarkeit gegliedert. An den Beginn wurden Maßnahmen gestellt, die sich leicht umsetzen lassen, die öffentliche Orte gestalten und Raum für Begegnung schaffen: etwa der interkulturelle Garten „Querbeet“, in dem nun Menschen aus verschiedenen Teilorten und mit den unterschiedlichsten Hintergründen gemeinsam gärtnern, oder die Erneuerung und Erweiterung des Spielplatzes in Gerabronn, der nun bei gutem Wetter Treffpunkt für alle Generationen ist.

Bärbl Mielich erkundigte sich nach Details der Umsetzung vor Ort – wie wurden die Jugendlichen angesprochen, wie wird das Ziel Innenentwicklung vor Außenentwicklung konkret definiert und umgesetzt – und freute sich über die wirkungsvollen Projekte in den Kommunen: „Ich habe schon viele der 53 Siegerkommunen aus dem Ideenwettbewerb besucht, und jedes Projekt ist anders und individuell. Das bestätigt unseren Ansatz im Quartier 2020: die besten Lösungen für die Herausforderungen vor Ort finden die Bürger*innen und die Kommunen selbst“. Auch Jutta Niemann zeigte sich angetan von der geleisteten Arbeit in Gerabronn: „Es wird deutlich, dass sich die Menschen vor Ort Gedanken machen über ihren Heimatort und sich gern einbringen, wenn es die Möglichkeit dazu gibt. Menschen zusammen bringen, die Innenentwicklung vorantreiben, öffentliche Plätze gestalten, an denen sich Menschen gern aufhalten – das sind auf den ersten Blick einfache Maßnahmen. Aber sie erfüllen zentrale Bedürfnisse und verbessern wirkungsvoll die Lebensqualität.“

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