Grüne beschäftigen sich mit dem Handwerk

Bei einem Besuch des Heidenheimer Landtagsabgeordneten Martin Grath bei seiner Kollegin Jutta Niemann in Schwäbisch Hall standen aktuelle Herausforderungen im Handwerk und der Verbraucherschutz im Fokus. Der Sprecher für Verbraucherschutz und die energiepolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion besuchten gemeinsam mit Uwe Schopf und Marc Zendler von der Handwerkskammer sowie Christian Bühler, Vorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, zunächst den Bio-Bäcker Andreas Kretzschmar. Martin Grath, selbst Bio-Bäcker, fühlte sich in der Bäckerei gleich heimisch. Andreas Kretzschmar berichtete von den Herausforderungen, die eine Produktion in der Schwäbisch Haller Innenstadt mit sich bringt. So sei nur wenig Platz vorhanden und die Anlieferung sei schwierig.
Nach der Besichtigung der Bäckerei fand ein Gespräch zur Energieeffizienz im Handwerk statt. In diesem ging es unter anderem darum, wie Betriebe selbst Energie sparen können. Bäckereien und Schlachthöfe seien besonders energieintensive Betriebe, bei denen die Energiekosten bis zu zehn Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Diese könnten um die Hälfte gesenkt werden. Der Schlachthof in Schwäbisch Hall arbeite bereits energieeffizienter. Für kleinere Betriebe wie Handwerksbäckereien sei dies ein schwierigeres Thema, da andere Themen wie Fachkräftegewinnung, Rohstoffbeschaffung und innovative Produkte im Vordergrund stünden und ihre Kapazitäten oft nicht ausreichten. Deshalb sei hier beratende Unterstützung im Energiebereich notwendig. Die Handwerkskammer würde sich eine Kontinuität der Förderprogramme wünschen, außerdem lege sie großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Energieagenturen. „Um die Energiewende voranzutreiben, müssen alle Akteurinnen und Akteure an einem Strang ziehen und sich gegenseitig helfen und austauschen. Die Digitalisierung eröffnet bei dem Thema Energie- und Ressourceneffizienz viele neue Chancen“, betonten Energieexpertin Jutta Niemann und Martin Grath, handwerkspolitischer Sprecher seiner Fraktion.
An das Gespräch zur Energieeffizienz anschließend statteten Jutta Niemann und Martin Grath der Verbraucherzentrale in Schwäbisch Hall einen Besuch ab. Nach der Vorstellung der Verbraucherzentrale fand ein guter Austausch über verschiedene Themen statt. Dieser handelte unter anderem von Beratungsleistungen der Verbraucherzentrale, der Altersvorsorge, Pflegeleistungen, Beratungen für Menschen mit Migrationshintergrund und der Fernwärme. „Die Verbraucherzentrale muss eine Vertrauenszentrale sein. Vertrauliche Gespräche brauchen einen geschützten Rahmen“, äußerte sich Martin Grath als Sprecher für Verbraucherschutz der Grünen im Landtag. Seine Kollegin Jutta Niemann ergänzte: „Unabhängige Beratungsangebote sind für mündige Verbraucherinnen und Verbraucher sehr wichtig, damit diese gute Entscheidungen treffen können.“ Einig waren sich die beiden auch mit Nikolaos Sakellariou, dem Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, im Ziel, den Verbraucherschutz in der Fläche weiter voranzutreiben. Dr. Eckhard Benner, Referent für Verbraucherpolitik bei der Verbraucherzentrale in Stuttgart, wünscht sich zudem eine Verankerung des Verbraucherschutzes im Bildungsplan.

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